Walkendorf (in älteren Urkunden Villa Walic, Walkendorpe) wird 1216 erstmalig
erwähnt in Zusammenhang mit der Schenkung des Dorfes Polchow von Herzog
Kasimir an das Kloster Dargun. (Polchow war Kirchdorf für Dalwitz in der
Kirchgemeinde Walkendorf in den 30er Jahren.)
Am 10.04.1273 erwirbt das Kloster Dargun Walkendorf und Stechow mitsamt dem
Kirchenpatronat.
Bis zur Säkularisierung des Klosters 1552 wird es so geblieben sein. 1616
erwerben die Moltkes durch Abgabe des Patronats über die Kuhlrade das
Patronat über die Kirche Walkendorf.
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Das Gebiet des nördlichen Landrücken Mecklenburgs mit seinem welligen
Vorland, den zahlreichen Seen und dem engmaschigen Gewässernetz war nach dem Rückzug
des Eises vor ca. I0000 Jahren ein bevorzugter Siedlungs- und Wirtschaftsraum des urgeschichtlichen
Menschen.
Die Landschaft um Walkendorf und Dalwitz ist eine schon lange durch die Menschen genutzte
Kulturlandschaft. Die Jahrtausende alte Nutzung läßt sich anhand von zahlreichen
steinzeitlichen Bodenfunden aus dem Gemeindegebiet belegen.
Mit der Weiterentwicklung der Produktivkräfte und der Produktion schritt der Verfall
der urgeschichtlichen Ordnung einher.
Zu Beginn unserer Zeitrechnung bildete sich bei den in Mecklenburg siedelndem Germanen
eine Adelsschicht heraus, die danach strebte, daß ihre soziale Stellung an die
Kinder
vererbbar wurde.
Im Verlaufe der Völkerwanderungszeit zogen die germanischen Stämme Mecklenburgs
nach Süden und das Land ist weitgehend menschenleer geworden. Im 7. Jahrhundert
begann die
Neubesiedlung durch die aus dem Osten und Südosten kommenden slawischen Stämme.
Die slawischen Siedlungen lagen in der Regel in der Umgebung eines politischen und
wirtschaftlichen Mittelpunktes einer Burg.
Die slawischen Burganlagen kann man heute noch an ihren großen Erdwällen
gut erkennen. Eine bedeutende Burg befindet sich bei Neu Nieköhr/Walkendorf.
Die Eroberung Mecklenburgs im 12. Jahrhundert führte zur breiten Überschichtung
der slawischen Bevölkerung und leitete den Beginn der völligen ethnischen
Verschmelzung ein.
Die Periode des vollentwickelten Feudalismus hatte begonnen.
Die wichtigsten slawischen Stämme unseres Gebietes waren um 1000 die Wilzen. Die
Festsetzung deutscher Feudalgewalten und der Übergang des einheimischen slawischen
Fürstengeschlechts auf die deutsche Seite erfolgte in langwierigen Auseinandersetzungen
zwischen 1147 und 1181.
Stark reduziert wurde die Bevölkerung durch den 30 jährigen Krieg.
Seit Anfang des 18. Jahrhunderts begann in Mecklenburg eine völlig neue Art der
Bodenbewirtschaftung. .
In der Gemeinde Walkendorf sind die Dörfer Dalwitz und Walkendorf die hauptsächlichen
Wohnstandorte. Mit Einschränkungen können wir auch noch das Dorf Stecbow
und die
ausgebauten Gehöfte von Walkendorf an der Straße nach Woltow hinzuzählen.
Die Bevölkerungsabnahme in den Landgemeinden dauert seit den 50-er Jahren an.
Dieses führte besonders durch den Wegzug der jüngeren Generation zu einer
Überalterung.
Im Gemeindegebiet fuhrte es dazu, daß 1968 Dorotheenwalde, 1973 Friedrichshof
und 1985 Groß Dalwitz nicht mehr bewohnt waren, die Gebäude wurden abgerissen.
Die 60er Jahre
waren in der Gemeinde geprägt durch große Wohnungsbauvorhaben. In diesem
Zeitraum entstanden alle großen Wohnblöcke, 1977/78 und 1984 entstanden
Eigenheimkomplexe mit 15 bzw. 12 Eigenheimen. In den Jahren 1984/1988 konnten junge
Familien seßhaft gemacht werden. Inzwischen ist allerdings wieder ein Rückgang
der Einwohnerzahl zu verzeichnen. Bereits nach dem "Regionalen Raumordnungsprogramm
mittleres Mecklenburg /Rostock" vorn 18. Oktober 1994 gehört die Gemeinde
Walkendorf zu den besonders strukturschwachen Räumen. |
Im Gemeindegebiet finden wir sehr viele archäologische Denkmale. Sie zeugen
u.a, vom menschlichen Leben in der Vergangenheit und gestatten Aufschlüsse über
die Kultur-, Wirtsohafts-, Sozial- und Geistesgeschichte sowie über Lebensverhältnisse
und zeitgenössischen Umweltbedingungen des Menschen in ur- und frühgeschichtlicher
Zeit.
Zu den geschützten Bodendenkmälern zählt unter anderem in der Gemeinde
der slawische Burgwall (sogenannte Moltkeburg) an der Grenze zu Neu Nieköhr-
Zu dem eigentlichen großen Burgwall gehört eine große Vorburg mit
flachem Wall.
In Dalwitz gehört der befestigte Herrensitz mit Schloß und Graben sowie
der Turmhügel im Tannenmoor (Schloßplatz mit Graben) zu den Bodendenkmälern.
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