Walkendorf wird in ältesten Urkunden Villa Walis, später Walkendorf, auch
Walkendorfe (Dorf der Walek) genannt. Villa Walek wird am 12. Februar 1216 zum ersten
Male im Zusammenhang mit der Schenkung des Dorfes Polchow von Herzog Kasimir an das
Kloster Dargun urkundlich erwähnt (Polchow war Kirchdorf für Dalwitz in der
Kirchgemeinde Walkendorf). Somit wurde unser Dorf im Jahre 2016 800 Jahre alt.
800 Jahre Walkendorf waren uns Anlass, dieses Jubiläum angemessen zu begehen.
Deshalb entschlossen wir uns, ein Vorbereitungsteam zusammenzurufen und gemeinsam ein
Konzept zu erarbeiten, das einerseits dem Anlass gerecht wird, uns finanziell nicht
überfordert und möglichst viele Einwohner und auch Gäste anspricht.
Im Januar und Februar traf sich unser Vorbereitungsteam, das waren Herr Rupnow (Gut
Walkendorf), Herr Bock (v- Wendorf DaWa KG), Pastor Haack, Herr Klaedtke, Frau Dobbertin
(Kirchgemeinde Basse/ Walkendorf), Herr und Frau Leist (Forstbetrieb Leist), Frau Ziemens,
Frau Dr. Brekenfeld (Alte Ausspanne), Frau Dr. Bochert, Frau Pokrzywnicki (Ev.Schule
Walkendorf), Herr Jager, Frau Behring (Dorfclub Walkendorf), Herr Kahl (FFW), Frau
Hermann (Reitverein Dalwitz), Frau Olsen (Landschaftspflegeverband Mecklenburger Agrarkultur
e.V.), Frau Helmholz (KITA Grünschnabel Walkendorf) und Herr Gering (Bürgermeister
Walkendorf) vier Mal und stellte ein Jahresfestprogramm für 2016 zusammen. Dabei
wurde die Umsetzung der Vorschläge für die einzelnen Veranstaltungen auch
von den jeweilig Vorschlagenden hinsichtlich Organisation, Logistik und Umsetzung übernommen.
Es war das erste Mal, dass solch umfängliches Vorhaben in unserer Gemeinde in
Angriff genommen und nahezu einmütig beschlossen wurde. Am 16. März 2016
begann das Programm mit der feierlichen Eröffnungssitzung der Gemeindevertretung
und enthielt bis in den Dezember hinein 34 Einzelveranstaltungen. Auf dieser Sitzung,
an der viele Gäste und Walkendorfer teilnahmen, wurde unser Flyer mit dem Veranstaltungsprogramm
erstmalig vorgestellt. Damit jeder Haushalt unseres Amtsbereichs auch über die
Veranstaltungen informiert werden konnte, wurden die Fleyer mit dem Amtskurier verteilt.
Pünktlich an diesem Tag übergab uns Maibritt Olsen auch die wetterfesten
Aufsteller mit Walkendorfer Motiven, die an jedem Ortseingang aufgestellt wurden, um
auf die Ereignisse um die 800- Jahr-Feier aufmerksam zu machen.
Neben allgemein interessierenden Veranstaltungen, wie mehreren Tanzveranstaltungen,
Lagerfeuern im Park des DC oder an der Schule und Reitturnieren wurden thematisch vielfältig
gefächerte Themenkomplexe angeboten. Musikbegeisterte konnte zwischen 9 unterschiedlichen
Auftritten, wie Chorgesang, Solodarbietungen aber auch Unterhaltungsmusik wählen.
Ebenso ist es uns gelungen, namhafte Referenten für 9 teils historische Vorträge
und Führungen über den Ort, als auch manche seiner damaligen Bewohner zu
gewinnen. Alle Veranstaltungen waren sehr gut besucht und die Resonanz aus dem Auditorium
bedurfte manchmal einer ordnenden Hand. Nebenbei sei angemerkt, dass diese Vortragsreihe
auch künftig fortgeführt werden soll, wozu die Referenten auch nicht besonders
überredet werden mussten.
Die Feuerwehr ist in den Gemeinden nicht nur eine der Kernaufgaben des Gemeinwesens,
sonder eigentlich immer und überall vertreten. Dass es unserer Wehrleitung gelungen
ist, den Amtsausscheid der Freiwilligen Feuerwehren des Amtes Gnoien 2016 nach Walkendorf
zu holen, unterstreicht nochmals die besondere Wertschätzung, die von Gemeinde
und Wehr dem vorbeugenden und aktiven Brandschutz entgegen gebracht wird.
Nicht jedem ist bekannt, dass in Walkendorf ein professioneller Forstwirt mit seinem
Betrieb ansässig ist. Weitflächige Waldstücke werden rings um Walkendorf
und darüber hinaus von seinemBetrieb betreut. Wir konnten Herrn Leist dazu gewinnen,
eine Exkursion zu forstwirtschaftlichen Themen durchzuführen. Viele Interessierte
"Waldläufer" waren dazu aufgebrochen. Manch ein Exkursionsteilnehmer
wird sein Wissen um forstwirtschaftliche Belange des Aufbaus und der Pflege eines Waldes
vertieft haben und keiner wird wohl künftig den "Wald vor lauter Bäumen"
nicht sehen.
Übereinstimmend waren sich fast alle Promotoren des Vorbereitungsteams einig,
dass zu den Veranstaltungen ein Festwochenende mit Dorffest einfach dazu gehört.
Sich landwirtschaftlichen Terminen beugend, wurde das Wochenende vom 2. bis 4. September
gewählt. Dass gerade auf dieses Wochenende auch die Termine der Schuleinführung
in die Evangelische Schule Walkendorf und der Landtagswahl fielen und trotzdem keine
Pannen passierten, dass sogar alle Veranstaltungen, wie in einer altbewährten
Mechanik ineinandergriffen, zeigt die Professionalität aller Organisatoren.
Am Freitagabend war Familientanz angesagt, der gegen 22.30 Uhr von einem gelungenem
Feuerwerk unterbrochen wurde. Übereinstimmende Resonanz: SEHR SCHÖN. Der
Sonntag begann mit der feierlichen Schuleinführung der Erstklässler. Am Nachmittag
pünktlich 14 Uhr begann der Festumzug von Dalwitz nach Walkendorf. Fahrzeuge aller
Landwirte aus Dalwitz und Walkendorf, einige private Fahrzeuge, so auch der VW des
DDR- Bürgers, der Trabbi, Feuerwehr, teils in alten Uniformen, der Reitverein
mit einer Abordnung und Pferdekutsche und mittendrin der Pastor, der auf Schusters
Rappen von Dalwitz nach Walkendorf kam. Beeindruckend! Anschließend begann der
Freiluft Festgottesdienst zu dem auch Probst Wolf Schünemann einige Grußworte
gesprochen hat. Danach begann der "normale" Festbetrieb mit Kaffee, Kuchen,
Gegrilltem und der nötigen Flüssigkeit, um alles gut hinunterzuspülen.
Madlen, eine aus Walkendorf gebürtige Sängerin begleitete den Nachmittag,
zu dem auch mehrere Stationen für Kinder, einschließlich einer Hüpfburg
angeboten wurden. Parallel pflanzten Vertreter der Vereine, der Pastor, der Probst,
auch Bürgermeister und der Spender des Baumes, Herr Leist, eine Linde an den Fuß
der Kirchhofsmauer. Dieser Baum soll künftig gemeinsam mit unserer etwa 800 Jahre
alten Kirchhofslinde die Geschicke unseres Gemeinwesens begleiten und später ihre
Aufgabe übernehmen.
Das Festwochenende fand seinen Ausklang am Sonntag mit einem Konzert des Kantatenchores
Waren. In einer Konzertpause stellte Herr Pastor i.R. Günter Rein sein Buch (1.
Band) über die Kirche Walkendorf vor. Der Band kann noch immer für 5
erworben werden, wobei dieses Geld ausschließlich für die Sanierung des
Kirchendaches verwendet wird.
Allein dieses Wochenende hätte dem Anlass zur Ehre gereicht, die Veranstaltungen
des Festjahres endeten aber erst mit einem wunderbaren Adventskonzert am 18.12.2016.
Rückschauend kann ich ohne Übertreibung dieses Jahr als gelungen bezeichnen.
Alle Veranstaltungen wurden mit großer Sach- und Fachkenntnis, vor allem aber
mit Engagement und hohem persönlichen Einsatz vorbereitet und umgesetzt.
Es bleibt mir, mich bei allen Organisatoren und Aktiven zu bedanken. Wir können
stolz auf die Leistungen sein, die wir in diesem Jubiläumsjahr vollbracht haben.
Wir haben allen, nicht zuletzt aber auch uns selber vor Augen geführt, was es
heißt in einem Gemeinwesen zu leben. Füreinander da zu sein, sich aufeinander
verlassen zu können ist wesentlich, ja essentiell für eine funktionierende
Gemeinschaft. Halten wir daran fest!
Unser besonderer Dank gilt , neben dem eingangs genannten Personenkreis denen, die
die Hauptlast geschultert haben, nämlich Pastor Haack und dem Kirchgemeinderat,
besonders Frau Dobbertin und Herrn Klaedtke, den Mitarbeiterinnen der Alten Ausspanne
Walkendorf, dem Dorfclub Walkendorf, der FFW Walkendorf/Dalwitz, den Mitarbeiterinnen
von Schule und Kita besonders aber meiner Mitarbeiterin Frau Manuela Kluske, be der
allen Fäden der Organisation zusammen gelaufen sind.
Dank auch den Sponsoren unserer Veranstaltungsreihe Windpark Dalwitz, Gut Walkendorf
(Herr Raupach), der OSPA und dem Forstbetrieb Leist.
Unser Dank gilt ebenso die vielen Künstlern, Akteuren und Vortragenden, die letztlich
jeder einzelnen Veranstaltung zum Erfolg verholfen haben.
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